Interview mit Lara Schmidt: „Die EM war eine Wahnsinns-Erfahrung für mich“

(TSM) Die Deutsche U19-Frauen Fußball-Nationalspielerin Lara Schmidt hat im zarten Alter von 18 Jahren schon erstaunlich viel Erfahrung auf sportlichem Terrain gesammelt. Die in Langgöns-Cleeberg in Mittelhessen aufgewachsene Vorbild-Athletin hat bereits in der Bundesliga sowie bei der U19-Frauen EM gezeigt, dass sie das Zeug hat, sich auf oberstem Level im Deutschen Frauen-Fußball zu etablieren. Lara Schmidt, die beim FC Cleeberg mit dem Fußballspielen begann, erzählt im Interview mit www.fccleeberg.de unter anderem über ihre Zukunftspläne.

Vorab möchte ich dir im Namen des FC Cleeberg noch einmal ganz herzlich zur U19 Vize-Europameisterschaft gratulieren.

Lara Schmidt: Vielen Dank.

Das U19 EM Frauen-Finale ist jetzt knapp zwei Monate her und ihr seid damals fast schon sensationell mit dem vorwiegend jüngeren Jahrgang bis ins Finale gegen Spanien vorgestoßen. Was bedeutet dir dieser Erfolg und was hast du für dich persönlich an Erfahrungen bei der Europameisterschaft mitgenommen?

Die EM war eine Wahnsinns-Erfahrung für mich und das werde ich auch niemals vergessen. Wir hatten eine gute Mannschaft aus vielen individuell starken Spielerinnen und während der EM haben wir uns noch mehr als Team gefunden, wodurch wir es am Ende dann auch so weit geschafft haben.

Du hattest bei der EM durchweg souveräne Auftritte in der Innenverteidigung, eine starke kämpferische Leistung und viel Übersicht in der Spielauslösung gezeigt. In der Quali hattest du noch auf der rechten Außenverteidiger-Position gespielt. Wie kam es dazu und auf welcher Position siehst du dich in der Zukunft?

Aufgrund dessen, dass wir bei der U19 Frauen-Nationalmannschaft unser System im Laufe der Saison umgestellt haben, hat sich auch meine Position ein wenig verändert. Ich habe mich aber in der zentralen Position der Dreier-Kette sehr wohl gefühlt. Ich konnte auf dieser Position meine Stärken besser ausspielen. Jedoch ist es immer hilfreich, als junge Spielerin viele unterschiedliche Positionen spielen zu können. Daher hoffe ich auch in Zukunft, variabel eingesetzt zu werden, was mein Spiel fördern würde.

Dein Verein FF USV Jena spielt nach dem Abstieg in der aktuellen Runde in der 2. Frauen-Bundesliga. Du besuchst dort das Internat und im kommenden Frühjahr steht bei dir das Abitur an. Hast du schon weitere und über die aktuelle Saison hinaus gehende Pläne?

Natürlich macht man sich Gedanken, wie es dann weitergeht. Im Sommer nächsten Jahres läuft mein Vertrag bei Jena aus und ich werde ab dann auch nicht mehr an die Schule gebunden sein. Klar für mich ist, dass ich in näherer Zukunft wieder in die Allianz Frauen-Bundesliga will, um mich trotz meines jungen Alters in der höchsten Spielklasse Deutschlands zu etablieren. Ich will mich aber vor allem als Spielerin weiterentwickeln und die nächsten Schritte machen. Im Fußball-Geschäft kann man jedoch nur bedingt vorausplanen. Daher werde ich mir alles offenhalten und mich jetzt erstmal voll auf die Saison mit Jena konzentrieren.

Anfang Oktober steht die erste Qualifikationsrunde in Nordirland für die nächste U19-Frauen EM mit drei Spielen, unter anderem gegen Nordirland, auf deinem Terminplan. Mit sieben absolvierten Partien für die U19 Nationalmannschaft gehörst du schon fast zu den Routiniers und trägst jetzt mehr Verantwortung. Freust du dich schon, deine Mitspielerinnen wiederzusehen und wie gefällt dir diese neue Rolle?

Ja klar freue ich mich auf den Lehrgang und bin froh, dass uns mit den Quali-Spielen als Team schon wieder die nächste Aufgabe bevorsteht, denn das klare Ziel ist die U19-Frauen EM im nächsten Sommer. Ich habe bei der EM alle Spiele durchgespielt, was mich in meiner Entwicklung extrem weitergebracht hat. Es heißt jetzt, sich nicht darauf auszuruhen und die Leistungen zu bestätigen. Natürlich ist es mein Ziel, weiterhin viel Spielzeit zu bekommen. Da hilft meine Erfahrung auf internationaler Ebene natürlich enorm.

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg.

Gerne und vielen Dank.

Interview: TSM/www.fccleeberg.de / Oktober 2018

Fotoquelle: FF USV Jena