Lara Schmidt im Interview: „Der Wechsel zu Turbine Potsdam ist für mich ein großer Schritt.“

(TSM|Cleeberg).- Von der aus Cleeberg stammenden U 19-Nationalspielerin Lara Schmidt gibt es viel Neues zu vermelden. Nach drei Jahren beim FF USV Jena wechselt die fast 19-jährige in diesem Sommer zum 1. FFC Turbine Potsdam, von dem sie mit einen 3-Jahresvertrag ausgestattet wurde. Im Interview mit fccleeberg.de spricht die sympathische Fußballerin über ihren Vereinswechsel, ihre Pläne und die anstehende U 19 Frauen EM.

fccleeberg.de: Es gibt in diesem Sommer einige größere Veränderungen in deinem Leben als Profi-Fußballerin und ein neuer Anfang, wie jetzt in Potsdam, ist immer auch ein Abschied. Was nimmst du mit aus der Zeit in Jena und wie schwer ist dir der Weggang vom FF USV Jena gefallen?

Lara Schmidt: Ich hatte in Jena sehr schöne Jahre, weshalb es für mich nicht einfach war, diese Entscheidung zu treffen. Ich habe mich zu jeder Zeit in Jena wohlgefühlt. Der FF USV Jena hat mich zu einer Bundesligaspielerin ausgebildet und gab mir immer das Vertrauen, welches man als junge Spielerin benötigt, um sich bestmöglich zu entwickeln. Aber ich bin nicht nur als Fußballerin gereift, sondern auch als Mensch. Die Zeit in Jena hat mich sehr geprägt.

Du hattest mehrere Angebote und wechselst nun zum 1. FFC Turbine Potsdam, UEFA Women’s Champions League Sieger von 2010 und einer der Top-3 Vereine in Deutschland. Welche Gründe haben zu deiner Entscheidung geführt und was sind deine sportlichen Ziele in Potsdam?

Turbine Potsdam ist ein Verein mit einer glorreichen Vergangenheit und vielen Erfolgen auf nationaler und internationaler Ebene, aber vor allem ist es ein Verein, der immer wieder junge Spielerinnen entwickelt und sie zu Nationalspielerinnen macht. Genau das hat mich davon überzeugt, dass Potsdam der perfekte Verein für mich ist. Dort herrschen top Trainingsbedingungen und das Niveau des Kaders ist sehr hoch. Das Gesamtpaket mit der Möglichkeit, neben dem Sport zu studieren, hat mich einfach überzeugt. Zunächst muss ich erst einmal dort ankommen und mich in mein neues Umfeld einleben. Der Wechsel ist ein großer Schritt und ich muss mich erst einmal in der Mannschaft etablieren. Ich bin aber davon überzeugt, dass ich trotz meines jungen Alters schnell auch Spielpraxis bekommen werde und hoffe, dass ich mich fußballerisch weiterentwickeln werde.

Du hast gerade dein Abitur erfolgreich gemeistert und planst ein Studium in Potsdam. Wie wichtig ist es für dich, parallel zum Fußball deine berufliche Basis aufzubauen?

Leider ist der Frauenfußball noch nicht so weit, dass man auch nach der aktiven Karriere davon leben könnte. Deshalb ist für mich schon immer klar gewesen, dass ich mir neben dem Fußball etwas aufbauen muss. Das ist auch einer der Gründe, warum ich direkt im Anschluss an mein Abitur mit dem Studium beginnen möchte, um möglichst früh den nächsten Abschluss in der Hand zu haben. Ich hoffe natürlich, dass es im Fußball weiter gut läuft und ich danach eine bestimmte Zeit als Vollprofi Fußball spielen kann.

Du stehst im Kader der DFB U 19-Frauen für die Länderspielreise Mitte Juni in die USA und deine Chancen, nach der Finalteilnahme im letzten Jahr, erneut zur U 19-Europameisterschaft zu fahren, stehen gut. Wie siehst du die aktuelle Situation und die EM-Chancen der U 19-Frauen?

Der Lehrgang dient nochmal dazu, auf ganz hohem Niveau zu testen, deshalb auch die Spiele in der USA, weil Amerika zur Zeit der beste Gegner ist. Wir sollten uns dort Selbstvertrauen holen für die EM. Natürlich wird sich nach diesem Lehrgang auch herauskristallisieren, wie meine Chancen für eine EM-Teilnahme stehen, deswegen heißt es nochmal alles geben und mich der Trainerin empfehlen. Wir müssen noch weiter an taktischen Feinheiten arbeiten und als Team noch enger zusammenrücken, wenn wir das schaffen und in Schottland alles abrufen, was wir können, sehe ich uns als Favorit im Kampf um den Titel. Das verlorene Finale im letzten Jahr hat keiner vergessen und wir wollen dieses Jahr den letzten Schritt auch noch machen und uns den EM-Titel holen.

Dein Heimatverein FC Cleeberg ist gerade mit der ersten Mannschaft, in der auch dein Bruder Moritz Schmidt spielt, in die Verbandsliga aufgestiegen und hat damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte erreicht. Verfolgst du das Geschehen beim FC Cleeberg und was sagst du zu diesem sportlichen Erfolg?

An dieser Stelle nochmal Glückwunsch an das Team und natürlich habe ich es verfolgt. Nicht nur, weil mein Bruder und auch andere aus meiner Familie dort mitgewirkt haben, sondern auch weil ich immer noch eine enge Verbundenheit zum Verein habe. Es freut mich sehr zu sehen, dass die erfolgreiche Jugendarbeit der vergangenen Jahre nun auch Früchte im Seniorenbereich trägt. Ich wünsche der Mannschaft in der nächsten Saison viel Erfolg und hoffe natürlich, dass sie auch dort mit ihrem ansehnlichen Fußball überzeugen können.

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